40 Meter hoher Schornstein nach Verpuffung einsturzgefährdet
Schenefeld - Zu einer Verpuffung in einem textilveredelnden Unternehmen am Osterbrooksweg wurde die Feuerwehr Schenefeld alarmiert. Die Verpuffung ereignete sich aus bisher unbekannter Ursache im Kesselhaus während des Hochfahrens der Anlage.
Zunächst wurde bei Eintreffen der Einsatzkräfte noch eine Person vermisst. Kurz darauf konnte in dieser Hinsicht aber Entwarnung gegeben werden, alle Mitarbeiter hatten das Gebäude unverletzt verlassen. Als kritisch erwies sich der Schaden am Gebäude, neben zersplitterten Schreiben, deren Scherben bis auf die Straße geflogen sind und Schäden am Dach, wurde die Spitze des Schornsteines zerstört. Die Inaugenscheinnahme ergab vom Kopf ausgehende Risse von ca. zehn Meter Länge sowie heraus gesprengte Steine. Der Bereich wurde hieraufhin weiträumig abgesperrt und der Betrieb herunter gefahren. Die Gaszufuhr wurde abgeschiebert und ein Prüfstatiker angefordert.
Im Gebäude befindet sich ein Tank mit ca. 40.000 Liter Thermalöl, welches auf rund 200° C aufgeheizt war. Bei einem Einsturz des Schornsteines bestand die Gefahr, dass die Trümmer den unter Druck stehen Tank beschädigen könnte und hierdurch ein ausgedehntes Feuer auslösen. Vorsorglich wurden alle Fahrzeuge mit zum Teil vorbereiteten Wasserversorgungen in Bereitstellung gestellt. Nach Eintreffen des Prüfstatikers nahm dieser den Schornstein von der Drehleiter aus in Augenschein. Da allerdings die Arbeitshöhe der Drehleiter mit 30 Meter nicht ausreichte, um den oberen Rand des 40 Meter hohen Schornsteines zu erreichen, wurde die Berufsfeuerwehr Hamburg mit dem 50 Meter hohen TMF (Teleskopmastfahrzeug) aus Billstedt angefordert. Nach Eintreffen des Spezialgerätes konnte der Prüfstatiker eine nähere Inaugenscheinnahme durchführen, welche ergab, dass der obere Teil akut einsturzgefährdet ist und abgetragen werden muss. Da diese Arbeiten mit dem vorhandenen Gerätschaften nicht ohne Gefährdung von Personal und Material vorgenommen werden konnte, wurde im weiteren Verlauf eine Kranfirma angefordert. Ihr Eintreffen wird gegen 05:30 Uhr erwartet. Während der Arbeiten bleibt der Osterbrooksweg für den Verkehr gesperrt.
Die Bürgermeisterin Christiane Küchenhof informierte sich vor Ort.
Der Kopf eines nach einer
Verpuffung einsturzgefährdeten Schornsteins (wir berichteten) wurde
im weiteren Einsatzverlauf mit einem Kran einer Privatfirma
gesichert. Das Anschlagen der Kranseile an das Objekt übernahm die
Besatzung des TMF 50 (Teleskopmastfahrzeug) der Berufsfeuerwehr
Hamburg. Nachdem der Kopf gesichert war, konnte die Berufsfeuerwehr
aus dem Einsatz entlassen werden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr
Schenefeld rückten nach Übergabe der Einsatzstelle an das Ordnungsamt
und die Polizei um 09:26 Uhr wieder ein.
Für den Abbruch des Schornsteines wurde eine Spezialfirma
beauftragt. Diese steht allerdings vor dem Selben Problem wie die
Einsatzkräfte, weil für den Beginn der Arbeiten ein entsprechend
hoher Hubsteiger benötigt wird. Da alle privatwirtschaftlichen
Hubsteiger zurzeit im Einsatz sind, wird nach einer Lösung gesucht,
mit den Arbeiten kurzfristig beginnen zu können. Die Abbrucharbeiten
werden voraussichtlich nach Beginn drei Tage in Anspruch nehmen.
Während dieser Zeit wird der Osterbrooksweg inklusive Gehwegen im
betroffenen Bereich voll gesperrt bleiben. Je nach Fortgang der
Arbeiten geht das Ordnungsamt von einer Vollsperrung bis
voraussichtlich inklusive Donnerstag aus.
Die Kriminalpolizei Pinneberg sowie das Landeskriminalamt nahmen
die Einsatzstelle in Augenschein.
Einsatzleiter: Hauptbrandmeister Michael Schulz, Wehrführer
Feuerwehr Schenefeld
Zahlen:
Einsatzbeginn: 22:33 Uhr
Einsatzende: offen
Kräfte Schenefeld: 8 Fahrzeuge, 43 Einsatzkräfte
BF Hamburg: B-Dienst, TMF 50
Rettungsdienst: 1 Notarzteinsatzfahrzeug, 2 Rettungswagen,
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
Polizei