Hauptversammlung des KFV Pinneberg
Klein Nordende – Er hatte ein Heimspiel: Hans-Günther Borbe, bis vor einem Jahr noch Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Klein Nordende, wurde während der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg am Sonnabend in Klein Nordende mit großer Mehrheit in seinem Amt als Beisitzer bestätigt. Der selbstständige Maurermeister, der bereits zwölf Jahre im KFV-Vorstand tätig ist, vereinigte 133 von 144 abgegebenen Stimmen auf sich. „Die vergangenen zwölf Jahre haben viel Spaß gebracht. Ich will gerne weitere sechs Jahre eure Interessen vertreten“, sagte Borbe.
Thema während der Sitzung der Vertreter aller 52 Feuerwehren im Kreis Pinneberg - 50 freiwillige Feuerwehren sowie je eine Betriebs- und eine Werkfeuer – war natürlich auch die Vogelgrippe. Jürgen Tober, zuständiger Fachbereichsleiter der Pinneberger Kreisverwaltung, sagte: „Wir haben die Lage mit normalen Verwaltungsmitteln voll im Griff.“ Sorge bereite ihm nicht die Seuche an sich, sondern die – auch von Medien geschürte – „zunehmende Verängstigung der Bevölkerung“. „Früher wurden tote Vögel eben entsorgt, jetzt müssen Leute in Schutzanzügen kommen“, so Tober. Der Kreisbauhof habe bislang mehr als 400 tote Vögel entsorgt. Rund ein Viertel davon wurde auf Viren getestet, alle mit negativem Ergebnis. Im gesamten Kreis gebe es eine permanente Beobachtung der Vogelwelt, auch in nicht zugänglichen Gebieten. Die notwenige Ausrüstung für den Fall, daß die Seuche auch im Kreis Pinneberg sich ausbreitet, sei beschafft worden. Tober wußte die Feuerwehr nötigenfalls gut vorbereitet. Mit den Wehrführern aus der Marsch hatte es bereits am vergangenen Wochenende nach dem positiven Test einer in Kollmar an der Elbe gefundenen toten Bergente konkrete Vorbereitungsgespräche gegeben.
Bei der Bewältigung dieser Situation bewährt sich auch der gute Draht zwischen dem KFV und seinem zuständigen Fachamt in der Kreisverwaltung. Diese Kontakte werden in vierteljährlich anberaumten Gesprächsrunden und darüber hinaus gepflegt. „Einiges läßt sich bereits auf dem kleinen Dienstweg erledigen“, sagte Kreiswehrführer Bernd Affeldt und bedankte sich dafür während seines Jahresberichts „wirklich herzlich“.
Bernd Affeldt dankte auch besonders den Arbeitgebern, welche die ehrenamtlichen Helfer während der Arbeitszeit für Einsätze, aber auch die notwendigen Aus- und Fortbildungen freistellten. In wirtschaftlich und finanziell schwierigen Zeiten werde die Angst um den Arbeitsplatz immer größer, so der Kreiswehrführer. Der oberste Feuerwehrmann des Kreises warnte: „Damit ist natürlich auch die Verfügbarkeit der Kameraden über Tag häufig in Frage gestellt; dies kann sich nachteilig auf die Sicherung des Brandschutzes auswirken.“ Er appellierte an die Arbeitgeber, auch weiterhin großzügig zu verfahren.
Noch müsse man sich im Kreis Pinneberg nicht über sinkende Mitgliederzahlen beklagen. 2491 Aktive, darunter 77 Frauen, stehen Tag und Nacht bereit. Da sind zwei mehr als 2004. „Trotzdem dürfen wir uns nicht entspannt zurücklegen, denn in Schleswig-Holstein ist ein leichter Rückgang der aktiven Feuerwehrkameradinnen und –kameraden zu verzeichnen“, sagte Affeldt.
Als einen Grund für die stabile Personalzahl sah Affeldt die gute Nachwuchsarbeit in den Jugendfeuerwehren an. 44 von 52 Wehren haben eine Jugendabteilung. „Das finde ich sehr beachtlich“, so Affeldt.
Für Kreispräsident Burkhard E. Tiemann ist die Freiwillige Feuerwehr ein gutes Beispiel dafür, „daß der Staat nicht alles reglementieren muß“. „Zu unseren Wehren haben unsere Mitmenschen vertrauen. Deren Mitglieder leben Verläßlichkeit“, sagte er. Diese Tugenden würden auch die Jugendlichen lernen, die in einer Jugendfeuerwehr Mitglied werden.
Gäste der Jahreshauptversammlung in der Bürgermeister-Hell-Halle waren auch Polizeidirektor Heinz Parchmann, erstmals in seiner Funktion als Chef der Polizeidirektion Segeberg, Hans-Otto Rellensmann vom THW sowie Walter Behrens, designierter Nachfolger von Landesbrandmeister Uwe Eisenschmidt.
Einer der schönsten Tagesordnungspunkte sind immer die Ehrungen und Beförderungen. Bernd Affeldt überreichte Rolf Plath die Ehrennadel des KFV Pinneberg. Plath, im Hauptberuf Gerätewart der Kreisfeuerwehrzentrale, ist seit mehr als 25 Jahren ehrenamtlichen Ausbilder im Bereich Funk.
Weitere Ehrungen:
Bronzene Florian-Medaille (10 Jahre Mitarbeit im KFV Pinneberg): Carl Gronwaldt (FF Schenefeld), Marco Hellberg (FF Kölln-Reisiek), Harry Hermsmeier (FF Kölln-Reisiek), Michael Körner (FF Pinneberg), Jürgen Woreschke (FF Bönningstedt)
Silberne Florian-Medaille (15 Jahre): Uwe Andresen (FF Elmshorn), Jan Bestmann (FF Quickborn), Thorsten Matthießen (FF Uetersen), Uwe Runge (FF Appen), Klaus-Dieter Vahl (FF Pinneberg)
Goldene Florian-Medaille (20 Jahre): Sven-Eric Büchner (FF Heidgraben), Marc-Oliver Peters (FF Kummerfeld)
BEFÖRDERUNGEN
Zum Oberlöschmeister: Michael Bunk (FF Kölln-Reisiek/Kreispressewart), Ralf Lange (BeF Nordmark), Marco Lienau (FF Appen/stellv. Kreisjugendwart), Manfred Müller (FF Langeln), Wolfgang Rehdner (FF Elmshorn), Sven Stade (FF Elmshorn)
Zum Hauptlöschmeister: Bernd Kirschke (FF Rellingen/Kreisausbilder Funk)
Zum Brandmeister: Nils Blöcker (FF Bönningstedt/Gerätewart Kreisfeuerwehrzentrale)
Zum Oberbrandmeister: Heiko Ederleh (FF Helgoland)
Zum Hauptbrandmeister: Martin Höppner (FF Klein Nordende), Helmut Ossenbrüggen (FF Heist)