Ein Verletzter bei Großfeuer eines mit Reet gedeckten Wohnhaues
- Heidgraben , Kastanienweg FEU3 YFeuer, 3 Löschzüge, Menschenleben in Gefahr
Um 7.42 wurden die Feuerwehren Heidgraben und Klein Nordende mit dem Stichwort FEU G (Feuer, größer Standard) in den Kastanienweg alarmiert. Vor Ort stellte Einsatzleiter Tobias Steffen, Wehrführer der Feuerwehr Heidgrabeen, fest, dass die Flammen bereits aus dem Reetdach schlugen. Außerdem hatten sich die Anwohner - eine vierköpfige Familie - in letzter Sekunde selbst retten können. Dabei zog sich eine männliche Person eine Rauchgasinhalation zu und musste zur Sicherheit in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Aufgrund der dynamischen Lage wurde sofort das Stichwort auf FEU 2 Y (Feuer, zwei Löschzüge, Menschenleben in Gefahr) erhöht und damit die Feuerwehr Uetersen in den Einsatz gebracht. Kurze Zeit später erhöhte die Einsatzleitung erneut das Stichwort auf final FEU 3 Y (Feuer, 3 Löschzüge, Menschenleben in Gefahr. Damit kamen zusätzlich die Feuerwehren Groß Nordende und Elmshorn und die Technische Einsatzleitung des Kreises Pinneberg in den Einsatz.
Die Einsatzstelle wurde in drei Abschnitte aufgeteilt. Ein Löschangriff fand sowohl über die Drehleiter der Feuerwehr Uetersen und in der Spitze über 5 handgeführte C-Strahlrohre statt. Die Wasserversorgung wurde über das öffentliche Wassernetz und offene Wasserentnahmestellen mit langen Schlauchleitungen sichergestellt. Im Verlauf des Einsatzes wurde deutlich, dass das Reetdach nicht gerettet werden konnte. Daher konzentrierten sich die
Einsatzkräfte auf den Schutz der benachbarten Häuser. In weniger als 100 Meter Entfernung steht schon das nächste Reetdachhaus.
Um 9.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Eine zusätzliche Herausforderung für die Einsatzkräfte war im Keller des Hauses gelagerte Munition. Daher mussten die Feuerwehren im Gebäude besonders vorsichtig vorgehen.
Ab 10.30 Uhr begannen die Nachlöscharbeiten. Im weiteren Verlauf forderte die Einsatzleitung das Technische Hilfswerk Pinneberg mit einem Kran an, um mit dessen Greifer das Reet aufzunehmen und die Nachlöscharbeiten zu erleichtern. Um die Brandnester zu ersticken, wurde in dieser Phase massiv Löschschaum eingesetzt. Gegen 14 Uhr konnte die Rückmeldung "Feuer aus" gegeben werden.
Das THW Barmstedt sorgte bei dem mehrstündigen Einsatz für die Verpflegung der Einsatzkräfte mit kalten und heißen Getränken sowie einer warmen Mahlzeit.
Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kripo übernommen. Angaben zu Sachschaden und Ursache können seitens der Feuerwehr nicht gemacht werden.