Feuerwehr schützt erfolgreich zwei benachbarte Reetdachhäuser gegen Übergreifen der Flammen
- Seestermühe , Am Neuenfeldsdeich FEU4 R0Feuer, vier Züge, 3 - 6 Verletzte
Knapp 20 Stunden nach der Alarmierung konnten am Sonnabend (2. Mai) gegen 11.30 Uhr die letzten verbliebenen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Seestermühe in die Wache zurückkehren. Lediglich Wehrführer Andreas Rockel verblieb noch mit einem Kameraden längere Zeit vor Ort, um Versorgungsbetriebe bei ihrer Arbeit am Brandobjekt zu unterstützen.
Der eigentliche Brand der reetgedeckten Kate war bereits Freitagabend gegen 19 Uhr unter Kontrolle und die Flammen weitgehend gelöscht. Allerdings erstreckten sich die Nachlöscharbeiten über die ganze Nacht.
Innenangriff musste abgebrochen werden
Ausgebrochen war das Feuer nach einem kurzen, aber heftigem Gewitter über der Marsch. Gegen 16.13 Uhr hatte mutmaßlich ein Blitz in das Einfamilienhaus an der Straße Am Neuenfeldsdeich eingeschlagen und das Reet in Brand gesetzt. Als die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr wenige Minuten nach dem Alarm den Einsatzort erreichten, brannte das Dach bereits großflächig. Dennoch hatte ein Trupp unter Atemschutz noch versucht, im Innenangriff gegen die Flammen vorzugehen, musste den Löschangriff aber aufgrund der bereits weit fortgeschrittenen Brandausbreitung abbrechen.
Die Nacht war keine ruhige. "Immer wieder flammten in den Trümmern Glutnester auf", beschrieb Andreas Rockel die Situation. Um besser an die Glutnester heranzukommen, hatte der Einsatzleiter bereits am Abend einen Bagger an die Einsatzstelle beordert, mit dem die Brandruine eingerissen und Trümmer hochgehoben wurden, damit darunter liegende Glut abgelöscht werden konnte. Um 8.30 Uhr am Sonnabend konnte Rockel schließlich die Meldung "Feuer aus" an die Leitstelle senden. Um 11.30 kehrten die letzten Kräfte dann in die Wache zurück.
Die Einsatzkräfte aus den Wehren Elmshorn, Seester und Neuendeich sowie des Kreisfeuerwehrverbandes und des Roten Kreuzes konnten gestern Abend bis kurz vor Mitternacht schrittweise aus dem Einsatz herausgelöst werden. Insgesamt waren in der Spitze rund 140 Einsatzkräfte vor Ort.
Riegelstellung zu benachbarten Reetdächern hielt
Andreas Rockel bezeichnete es als Erfolg, dass durch die schnelle Riegelstellung zu den benachbarten Reetdachhäusern am Beginn des Einsatzes ein Übergreifen der Flammen verhindert werden konnte. "Vor allem das gegenüberliegende Haus war in großer Gefahr. Das Dach dampfte bereits, als wir gleich zu Beginn des Einsatzes begonnen hatten, es mit Wasser zu kühlen", berichtete der Wehrführer.
Großaufgebot auch des Rettungsdienstes
Aufgrund der hohen Zahl Verletzter und Betroffener waren von der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) zeitweilig sechs Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst am Einsatzort.
Zur Unterstützung der eingesetzten Feuerwehren waren auch Einheiten des Kreisfeuerwehrverbandes wie die Technische Einsatzleitung, der Schlauchwagen vsowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Stefan Mohr im Einsatz. Der Löschzug Gefahrgut brachte Treibstoff für Pumpen und Aggregate nach Seestermühe. Die Versorgungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Elmshorn brachte Essen und Getränke an die Einsatzstelle.
Ein Feuerwehrmann aus Seestermühe, der bei dem Einsatz gestern gestürzt war und sich dabei eine Schulterverletzung zugezogen hatte, konnte noch am gleichen Abend nach ambulanter Behandlung die Klinik wieder verlassen. Zu dem Zustand der anderen Verletzten, die gestern Abend eine Rauchgasvergiftung erlitten hatten sowie zur Schadenshöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden.