Feuerwehren bekämpfen ausgedehnten Dachstuhlbrand in Wedel
- Wedel , Mühlenstraße FEU2 R0Feuer, 2 Löschzüge, 03-06 Verletzte
Der erste gemeinsame Dienstabend ohne Corona-Beschränkungen ist gerade zu Ende gegangen, als die Feuerwehr Wedel am späten Dienstagabend zu einem Einsatz in die Mühlenstraße gerufen wird. Mehrere Anrufer hatten über die Notrufnummer 112 eine Rauchentwicklung im Dachbereich eines dreigeschossigen Gebäudes gemeldet.
Nach ersten Erkundungen ist schnell klar: In dem Pultdach brennt es weitflächig. Zwei Trupps unter schwerem Atemschutz öffnen daraufhin an mehreren Stellen das Dach, um mit der Brandbekämpfung zu beginnen, während ein Atemschutztrupp das Dachgeschoss erkundet, in dem sich eine Wohnung befindet. Die Bewohner hatten das Gebäude bereits eigenständig verlassen. Sie werden vom Rettungsdienst und einem Notarzt gesichtet, zwei von ihnen werden daraufhin für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
Zwischenzeitlich erhält die Besatzung der Wedeler Drehleiter, die den Dachbereich und den Übergang zu den angrenzenden Gebäuden überwacht, von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg Unterstützung, die ebenfalls mit einer Drehleiter angerückt sind.
Weil von einem längeren Einsatz unter Atemschutz auszugehen ist, forderte Wedels Einsatzleiter Thomas Grabau zusätzliche Atemschutzgeräteträger an. Die ersten kommen gemeinsam mit der Drehleiter aus Pinneberg, weitere von der Feuerwehr aus Wedels Nachbargemeinde Holm. Schnell sind mehr als 140 Feuerwehrleute an der Einsatzstelle, zusätzlich drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug - in Summe 165 Einsatzkräfte.
Der ausgedehnte Brand in der Dachkonstruktion wird über zwei Wenderohrer der Drehleiter und zwei C-Rohre von außen bekämpft. Darüber hinaus wird ein C-Rohr im Innenangriff vorgetragen.
Nach eineinhalb Stunden ist das Feuer, das sich im gesamten Dachbereich ausgebreitet hatte, endgültig unter Kontrolle. Dennoch sollte sich der Einsatz noch längere Zeit hinziehen und insbesondere für das Technische Hilfswerk noch Arbeit bedeuten.
Ein Wedeler Feuerwehrkamerad, der auch Dachdeckermeister ist, kommt nach einer ersten Begutachtung der Schäden zu dem Schluss, dass die Dachkonstruktion durch die Flammen derart in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass sie abgestützt werden sollte. Es wird daher ein Fachberater des Technischen Hilfswerks an die Einsatzstelle gerufen.
Während die meisten Rettungskräfte kurz nach ein Uhr von Einsatzleiter Thomas Grabau aus dem Einsatz entlassen werden können, rückt gegen 1.30 Uhr das THW aus Pinneberg zu der Einsatzstelle aus und stützt den einsturzgefährdeten Giebel ab. Gegen 6 Uhr sind die Arbeiten abgeschlossen.
Darüber, warum der Brand in dem Gebäude ausbrach, das wegen Dacharbeiten momentan eingerüstet ist, kann von Seiten der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Die Kriminalpolizei hat die Einsatzstelle gesichert und die Ermittlungen aufgenommen.