Pinneberg: Großfeuer in Tiefgarage hält Feuerwehr über Stunden in Atem
Pinneberg – Über sechs Stunden hat ein Großfeuer in einer Tiefgarage in der Nacht von Montag auf Dienstag die Feuerwehr in Pinneberg in Atem gehalten. Mehr als 80 ehrenamtliche Kräfte der Wehren Pinneberg und Prisdorf waren im Einsatz. In dem großen und weitläufigen Komplex unter einem Areal mit zwei neungeschossigen Hochhäusern und Zwischengebäuden sind nach aktuellen Erkenntnissen der Feuerwehr sechs Pkw verbrannt sowie zahlreiche weitere Fahrzeuge zum Teil erheblich beschädigt worden. Der Sachschaden dürfte mehrere 100.000 Euro betragen. Die Brandursache ist unklar; die Kripo ermittelt.
Die Feuerwehr Pinneberg war um 23.51 Uhr am Montag mit dem Stichwort „Feuer standard“ zu einer Rauchentwicklung der Tiefgarage des Iduna-Zentrums an der Elmshorner Straße alarmiert worden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte war der Qualm so dicht, dass die oberen Stockwerke des Hochhauses nicht mehr zu sehen waren, berichtete Pinnebergs Wehrführer Claus Köster, der innerhalb weniger Minuten die Alarmstufe erst auf FEU G und dann FEU 2 mit Vollalarm für die Wehr der Kreisstadt erhöhen ließ. Gegen 1.40 Uhr wurde die FF Prisdorf mit weiteren Atemschutzgeräteträgern hinzugezogen.
Die Lage in dem Komplex mit einer Ausdehnung von mehr als 100 Metern war unübersichtlich. Das Tor der Haupteinfahrt zur Garage an der Elmshorner Straße ließ sich vermutlich in Folge der Hitze nicht mehr öffnen. Die Feuerwehr musste erst mit Trennschleifern sich einen Zugang verschaffen. Die Garage war vollständig verqualmt. Die Sicht war für die Feuerwehrleute, die nur unter schwerem Atemschutz arbeiten konnten, gleich Null, das Feuer nicht zu lokalisieren. Nur tastend konnten sich die Helfer vorwärts bewegen. Parallel dazu wurde von der Prisdorfer Straße aus über eine zweite Ausfahrt vorgegangen und unter anderem ein Drucklüfter in Stellung gebracht. Gegen 1.30 Uhr wurde schließlich das eigentliche Feuer am äußersten Ende der unterirdischen Halle ausgemacht. Insgesamt wurden sechs Pkw ein Raub der Flammen. Durch Hitze und Rauch wurden zahlreiche weitere Fahrzeugen beschädigt. Eine genaue Anzahl ist derzeit nicht zu benennen. Die Garage soll insgesamt 109 Stellplätze haben. Bis 3 Uhr waren 34 Kräfte unter Atemschutz tätig geworden, einige doppelt. Derzeit (4 Uhr) laufen noch die Nachlösch- und Aufräumarbeiten.
Bei dem Einsatz wurde eine Person leicht verletzt. Diese meldete sich im Verlauf der Nacht auf dem nahe gelegenen Pinneberger Polizeirevier mit dem Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung. In den betroffenen Wohnblocks selbst waren keine Verletzten zu beklagen. Die Bewohner verblieben in ihren Wohnungen, deren Fenster sie geschlossen hielten.
Kräfte
FF Pinneberg: 55 mit 14 Fahrzeugen
FF Prisdorf: ca. 25 mit drei Fahrzeugen
KFV Pinneberg: Kreiswehrführer Frank Homrich, Pressesprecher Michael Bunk, Schlauchwagen mit Gerätewart
Rettungsdienst: RTW, Leitender Notarzt, OrgL
Polizei und Kripo
Einsatzleiter: Claus Köster, Wehrführer FF Pinneberg
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