Herzlich Willkommen beim Kreisfeuerwehrverband Pinneberg

Mit Sicherheit für Sie da

"Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden, aber Bilanz sollen andere ziehen"

Als du das Kreiswehrführeramt vor neun Jahren von Bernd Affeldt übernommen hast, wurde die neue FTZ gebaut. Jetzt zu deinem Amtsende rücken für den dritten Bauabschnitt wieder die schweren Geräte an. Bist du sozusagen der Bau-KBM von Tornesch-Ahrenlohe?

Frank Homrich: Der Neubau ist schon lange während der Dienstzeit von Berndt geplant worden. Zunächst war es das Für und Wider an sich, dann immer wieder die Frage des Grundstückes. Dann kamen die enormen Kosten für die Erdarbeiten hinzu, so dass die Politik im Kreistag die Planung der neuen Feuerwehrtechnischen Zentrale in drei Phasen bewilligte. So kam es, dass erst die Fahrzeughalle mit Fahrzeugen des ABC-Dienstes und die Abrollbehälter für Groß- und Katastrophenschutz-Lagen gebaut wurde. Danach der zweite Bauabschnitt mit Prüfhalle und dem zusätzlichen Schulungsraum. Der dritte Bauabschnitt, der eigentlich im zweiten mit geplant war, wurde geschoben. Jetzt wird, nach zirka 20 Jahren Planung und Bauzeit, endlich das fertiggestellt, was in den 90er-Jahren erdacht worden ist.
 
Bauherr ist wie allgemein bekannt immer der Kreis Pinneberg. Welchen Einfluss hat der KFV auf die Maßnahmen?

Ich habe immer eine sehr gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe wahrgenommen. Bei den wöchentlichen Planungssitzungen sind immer Mitarbeiter der FTZ und die Kreiswehrführung mit zugegen.
 
Steine sind das eine, Köpfe und Menschen das andere. Welche haben dich als KBM beeinflusst oder beeindruckt?

Das interessante ist das Miteinander bei der Feuerwehr, bei der Verwaltung und der Politik. Jeder hat seine eigene Meinung, Herausforderungen anzugehen. Als KBM war ich zeitweise der Jongleur, der versucht hat, die unterschiedlichen Gruppen und Sichtweisen übereinander zusammenzuführen.

Du warst nicht nur Kreiswehrführer, sondern sechs Jahre in Personalunion auch schleswig-holsteinischer Landesbrandmeister. Wie hast du diese Doppelfunktion bewältigt? 

Zum einen hatte ich ein gutes Team im Kreis, das mir hier und da anfallende Arbeiten abgenommen hat. Andererseits hatte ich durch meine berufliche Selbstständigkeit die Möglichkeit, genügend Freiräume zu schaffen und Termine für die Verbände wahrzunehmen.

Du hättest vor drei Jahren einen Schnitt machen können. Warum war es dir 2021 wichtig, weiterhin dem KFV Pinnenerg vorzustehen?

Mir war wichtig, den dritten Bauabschnitt noch mit anzuschieben. Außerdem wollte ich nach den ‚Corona-Irritationen‘ mit viel Kritik auch an meiner Person versuchen, wieder zur Normalität zurückzukehren.

Und beim Landesfeuerwehrverband hat sich keiner daran gestört, dass du Pinneberg immer als "den geilsten" Kreis im Land bezeichnet hast?

Damit mussten sie leben (lacht). Ich habe ja auch vom geilsten Bundesland gesprochen.

Gibt es Menschen, die dir in all den Jahren besonders geholfen haben? 

Klar, als erstes ist da meine Frau Ingrid, die Gesprächspartnerin, Kritikerin und Unterstützerin war. Dann sind da Karen Johannsen und Henning Karsten in der KFV-Geschäftsstelle sowie Stefan Mohr als mein Stellvertreter, aber natürlich auch der Vorstand und die Mitarbeiter der FTZ.

Am Ende wird ja immer Bilanz gezogen: Was war gut? Worauf hättest du gut und gern verzichten können? Was soll die Feuerwehren in Kreis und Land später einmal über deine Amtszeiten als Kreisbrandmeister und Landesbrandmeister sagen können?

Verzichtet hätte ich ganz klar am liebsten auf die Corona-Pandemie mit all ihren Folgen und auf die Probleme beim Deutschen Feuerwehrverband um den damaligen Präsidenten. Die Bilanz über meine Amtszeiten sollen gern andere ziehen. Ich für meinen Teil bin mit meiner Arbeit und meinem Engagement zufrieden, im Kreis Pinneberg eine Weiterentwicklung des Feuerwehrverbandes vorangetrieben und im Land die Präsenz des LFV an der Basis verstärkt zu haben. Sicherlich war es mit mir nicht immer leicht oder einfach. Am Ende bin ich ein Mensch mit Ecken, Kanten und Fehlern. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und gemeinsam konnten wir die Feuerwehren im Kreis und im Land weiter nach vorne bringen.

 

ZUR PERSON

Frank Homrich (66) hat sein Feuerwehrleben 1983 bei der FF Seeth-Ekholt begonnen. Nach zehn Jahren in Niedersachsen folgt 1999 der Umzug nach Wedel, wo er Zugführer und stellvertretender Wehrführer war. 2010 wurde er zum stellvertretenden Kreiswehrführer gewählt. Am 1. Januar 2015 stieg er als Nachfolger von Bernd Affeldt zum Kreiswehrführer auf. 2018 folgte die Wahl zum Landesbrandmeister.