Großfeuer in Mehrfamilienhaus - zwei Verletzt
Elmshorn – Ein Großfeuer hat am späten Sonntagabend die Wohnungen im Dachgeschoss eines dreistöckigen Mehrfamilienhauses am Nordender Weg in Elmshorn unbewohnbar gemacht. Mehrere Bewohner waren bei dem Brand von der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn über Leitern gerettet worden; zwei von ihnen wurden mit Verdacht auf Rauchgasinhalation ins Regio-Klinikum Elmshorn eingeliefert. Die ehrenamtlichen 60 Kräfte verhinderten mit ihrem Einsatz einen ausgedehnten Dachstuhlbrand. Mit Rettungsdienst und Polizei sind etwa 80 Helfer vor Ort.
Bei dem Brandobjekt handelt es sich um einen relativ modernen Wohnblock mit Walmdach und zahlreichen Gauben. Auf drei Etagen befinden sich in zwei Flügeln 39 Wohnungen, die über ein einziges Treppenhaus zu erreichen sind.
Um 22.45 Uhr alarmierte die Integrierte Regionalleitstelle die FF Elmshorn mit dem Stichwort „Mittelfeuer, Menschenleben in Gefahr". Aufgrund zahlreicher Anrufer erhöhte sie das Alarmstichwort noch vor Eintreffen der ersten Rettungskräfte auf „Feuer groß, Menschenleben in Gefahr".
Den ersten Kräften an der versteckt liegenden Einsatzstelle – die Hausnummer war von der Straße aus nicht zu erkennen – bot sich folgendes Bild: Im zweiten Obergeschoss ist das große Fenster des Treppenhauses herausgesprungen. Im Gebäude ist Feuerschein zu erkennen; die Rauchentwicklung hält sich in Grenzen. Unmittelbar daneben sitzt am Dachfenster seiner Wohnung ein Mann. Er wird über eine dreiteilige Schiebeleiter gerettet und kommt anschließend ins Krankenhaus. Ein Angriffstrupps geht unter schwerem Atemschutz zum Innenangriff mit einem C-Rohr vor. Das Treppenhaus und der Flur im Dachgeschoss sind völlig verqualmt. Die Bewohner können ihre Wohnungen auf diesem Weg nicht mehr verlassen. Sechs Betroffene aus dem Seitenflügel werden mit dem neuen Teleskopmast der FF Elmshorn bei dessen erstem Einsatz gerettet. Der letzte Bewohner verlässt nach Abschluss der Löscharbeiten mit einer Fluchthaube das Haus. Auch er wird in die Klinik eingeliefert.
Zur Brandbekämpfung setzt die FF Elmshorn insgesamt zwei C-Rohre im Innenangriff ein. Dafür reißen die Helfer auch Teile der Deckenverkleidung herunter. Sie können so verhindern, dass sich die Flammen auf den eigentlichen Dachstuhl und Wohnungen ausbreiten. Zahlreiche Wohnungen werden auch durch Rauch beschädigt. Die zwölf Wohnungen des obersten Stockwerks werden nach Abschluss der zweistündigen Lösch- und Aufräumarbeiten für unbewohnbar erklärt. Ihre Bewohner kommen bei Bekannten oder Verwandten unter. Sechs übernachten nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt in einem Hotel.
Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kripo übernommen. Angaben dazu können nicht gemacht werden.
Zeiten:
22.45 Uhr: Alarm FF Elmshorn
Kräfte/Mittel:
FF Elmshorn: 60 Kräfte, elf Fahrzeuge
Rettungsdienst: 3 RTW, 1 NEF, B-Dienst
Polizei und Kripo
Einsatzleiter: Stefan Mohr, Wehrführer FF Elmshorn