Pinneberg: Zwei Großfeuer direkt nacheinander – ehemaliger Golfshop ausgebrannt / Wohnungsbrand in Hochhaus mit drei Verletzten
Pinneberg – Ein Großfeuer eines Verkaufsbetriebes und ein anschließender Wohnungsbrand in einem Hochhaus haben am Sonnabend unmittelbar nacheinander die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg in Atem gehalten. Beim zweiten Einsatz wurden drei Personen – eine Mutter mit zwei Kindern – wegen des Verdachts auf Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus eingeliefert. Beide Einsätze dauerten zusammen rund fünf Stunden. Im Einsatz waren rund 50 Feuerwehrkräfte zuzüglich Rettungsdienst und Polizei.
Der erste Einsatz begann um 16.39 Uhr: Anrufer meldeten offener Feuer aus einem ehemaligen Verkaufsgeschäft für Golfzubehör an der Apenrader Straße im Industriegebiet Pinneberg-Nord. Das Geschäft befand sich im hinteren Teil eines größeren Hallenkomplexes. Das Feuer zündete beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte durch, Flammen schlugen aus den Fenstern. Die Alarmstufe wurde auf Vollalarm für die FF Pinneberg (Feuer, zwei Züge) erhöht. Weil Personen nicht gefährdet waren und unklar war, wie stabil das Dach ist, verzichtete Einsatzleiter Claus Köster auf einen Innenangriff. Von außen wurde über drei C-Rohre und den Werfer des TLF 20/40 SL mit Druckluftschaum (CAFS) gelöscht. Mit der Wärmebildkamera wurde das Dach ständig auf einen Durchbrand kontrolliert. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten etwa zweieinhalb Stunden.
Das letzte Fahrzeug war gerade in die Wache eingerückt, als die Alarmmelder wieder anschlugen: Küchenbrand im zehnten Obergeschoss eines zwölfstöckigen Hochhauses am Hindenburgdamm. Flammen schlugen bereits aus dem Fenster. Es drohte ein Flammenüberschlag in die nächste Etage. Eine Mutter mit ihren zwei Kindern hatte die Brandwohnung bereits verlassen. Sie wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus eingeliefert. Weitere Bewohner hatten das Gebäude zudem unverletzt verlassen. Auf eine generelle Evakuierung wurde verzichtet, da die Menschen in ihren Wohnungen am sichersten waren. Das Treppenhaus war bereits im oberen Bereich stark verqualmt. Der erste Angriffstrupp unter Atemschutz nahm über die Steigleitung des Hauses ein C-Rohr zur direkten Brandbekämpfung vor. Von außen wurde über den Werfer der Drehleiter die aus dem Fenster schlagenden Flammen bekämpft, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dies gelang. Durch die Hitze platzten aber Teile der Fassade ab und stürzten zu Boden. „Wir hatten das Feuer zum Glück schnell unter Kontrolle“, sagte Pinnebergs Wehrführer Claus Köster. Die Wohnung aber brannte komplett aus. Die Nachlöscharbeiten zogen sich längere Zeit hin.
Kräfte
FF Pinneberg: 50 mit elf Fahrzeugen (jeweils bei beiden Einsätzen)
Rettungsdienst RKiSH: 1 RTW in Bereitstellung Apenrader Straße; 3 RTW, 1 NEF, OrgL und LNA für Hindenburgdamm
Polizei und Kripo