Heiße Übungen im Brandcontainer
Tornesch-Ahrenlohe – Die beiden Männer sind dick eingepackt, obwohl ihnen gleich richtig heiß werden wird. Kein Stück freie Haut ist unter der schweren Schutzkleidung aus Flammen hemmendem Material zu sehen; die Atemschutzmaske, eine Sturmhaube und der Helm verdecken Kopf und Gesicht. So betreten die beiden Feuerwehrleute den Brandübungscontainer, der noch eine Woche auf dem Gelände der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe steht. Hier üben an zwölf Tagen mehr als 400 ehrenamtliche Brandbekämpfer aus den Kreisen Pinneberg und Steinburg unter realistischen Bedingungen den schweren Einsatz in einem engen und heißen Raum bei echtem Feuer. Im alltäglichen Übungsbetrieb sind solche Voraussetzungen praktisch nicht darstellbar.
Der FireTrainer112 ist eine mobile Übungsstätte, die von einem Sattelzug gezogen wird. Der ausschiebbare 40-Fuß-Container hat eine Grundfläche von 42 Quadratmetern und bietet vier verschiedene Brandszenarien einschließlich einer Simulation des von Feuerwehrleuten im Einsatz gefürchteten Flash-Overs. Dies ist eine Durchzündung von Rauchgasen, die sich unter der Decke eines brennenden Zimmers gebildet haben.
Die erste Herausforderung für die Frauen und Männer ist bereits der Einstieg in den Container durch die Dachluke. Unter der nach unten führenden schmalen Treppe lodern Flammen hervor. Bei Beginn der Löscharbeiten schlägt dem Trupp heißer Wasserdampf entgegen. Die Maske beschlägt und behindert zusätzlich die eh schon eingeschränkte Sicht. Die Erholungspause nach dem ersten Erfolg währt nur wenige Sekunden. In schneller Abfolge müssen die beiden Feuerwehrleute brennende Gasflaschen, einen Zimmerbrand und ein Topf mit brennendem Fett unter Kontrolle bringen. Der Schweiß rinnt in Strömen. Nach etwa einer Viertelstunde kommt vom Kontrollstand endlich das Kommando „Feuer aus, Rückzug!". Der Kontrast könnte nicht größer sein. Innen Temperaturen von mehreren 100 Grad, draußen schlägt einem die kalte und zumeist nasse Herbstluft entgegen.
Gelohnt hat sich diese Übung für die meisten Teilnehmer allemal. „Hier hat man in zehn Minuten mehr gelernt als manchmal in zehn Jahren", sagt ein Teilnehmer. „Beieindruckend" finden es fast alle.
Fred Gutmann, Fachwart für Atemschutzausbildung beim KFV Pinneberg, hatte sich für den FireTrainer 112 eingesetzt. Im vergangenen Jahr hatte die mobile Ausbildungsstation für eine Woche in Wedel gestanden. Ehrenamtliche Ausbilder des KFV begleiten alle Teilnehmer.