Elmshorn: Gaststätte in Mehrfamilienhaus ausgebrannt / Feuerwehrmann in zivil warnt Bewohner
Elmshorn – Bei einem Großfeuer ist am späten Sonntagabend eine Gaststätte im Erdgeschoss eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses am Elmshorner Wedenkamp ausgebrannt. Eine Person wurde schwer verletzt; 16 weitere Bewohner es Hauses wurden vom Rettungsdienst gesichtet, mussten aber nicht behandelt oder gar ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen Flammen aus den geborstenen Fenstern. Die Bewohner hatten das Haus bereits verlassen. Sie waren von einem Feuerwehrmann aus einer Nachbargemeinde, der nebenan zu Besuch war, gewarnt worden und eine Person aus dem Dachgeschoss nach draußen geleitet.
Einsatzleiter Stefan Mohr sagte: „Unser Hauptaugenmerk lag deshalb darauf, einen Flammenüberschlag ins erste Obergeschoss zu verhindern. Das ist uns auch gelungen.“ Das Feuer war nach etwa einer Stunde gelöscht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich etwa eine weitere Stunde hin. „Wir haben den Raum mit Wärmebildkameras untersucht, bevor wir ihn für die Polizei frei gegeben haben“, so Mohr. Trotz aller Sorgfalt haben sich in der Zwischendecke offenbar Glutnester gehalten. Diese waren gegen 5 Uhr am Montag von einer vorbei fahrenden Polizeistreife entdeckt worden. Innerhalb einer halben Stunde wurde daraus ein zweiter Großeinsatz für die Feuerwehr, da der Rauch sich in den Hohlräumen weit ausbreitete. Die Feuerwehr Elmshorn forderte gegen 6.30 Uhr zusätzlich Kräfte des Technischen Hilfswerks an, die ebenfalls unter Atemschutz Decken und Fußböden mit schwerem Gerät öffnete, um an alle Brandnester zu gelangen.
Zur Ausbreitung sagte Feuerwehr-Sprecher Michael Bunk: „Das Gebäude wirkt durch seinen modernen Klinker zwar recht neu, ist im Kern aber ein altes, ehemaliges Möbelhaus. Die damalige Bauweise und die aufgesetzten Isolierungsschichten haben den nicht vorhersehbaren Brandverlauf begünstigt.“
Wegen der Vielzahl der betroffenen Personen war in der Nacht zusätzlich zur Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn ein Großaufgebot an Rettungskräften aus hauptamtlichem Rettungsdienst sowie ehrenamtlicher Kräfte vom Deutschen Roten Kreuz und dem THW vor Ort, die den Aufbau eines großen Behandlungsplatzes vorbereitet haben. Dieser wurde letztlich aber nicht genutzt.
Kräfte
FF Elmshorn: 60 Kräfte (nachts)/ 39 Kräfte (morgens), u.a. vier Löschgruppenfahrzeuge, Drehleiter und Teleskopmastfahrzeug
Rettungsdienst RKiSH: 3 RTW, NEF, Ltd. Nortarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (nachts), 1 RTW (morgens)
Deutsches Rotes Kreuz aus mehreren Ortsverbänden (nachts)
Technisches Hilfswerk Elmshorn (nachts und morgens) und Barmstedt (morgens)
Einsatzleiter: Stefan Mohr, Wehrführer FF Elmshorn